![]()
|
Hexenlexikon Kontakt Impressum Links Hexenshop![]() |
| A  B  C  D  E  F  G  H  I  J  K  L  M  N  O  P  Q  R  S  T  U  V  W  X  Y  Z  | |
![]() |
|
- Eintrag
94 von 220 Einträgen in Hexenlexikon A -
Hexenlexikon AAgrippa von Nettesheim, Heinrich Cornelius(1486-1535) Er ist sicher eine der schillerndsten Figuren der Geschichte der Esoterik. Sein Leben wuerde Stoff fuer einen Abenteuerroman oder einen Historienfilm à la Hollywood liefern. A. ist einer der bedeutendsten der sogenannten Renaissancemagier. Als junger Mann begab er sich im Auftrag des Kaisers Maximilian nach Paris (die Ursache seiner Mission ist unbekannt) und gruendete dort mit jungen Adligen eine Geheimgesellschaft. Sie wollten die Welt nach mystischen Gesichtspunkten reformieren, und sie gelobten einander gegenseitige Hilfe. Als ein Mitglied dieser Geheimgesellschaft die Botschaft erhielt, dass die Bauern seines Gutshofes ihn enteignet hatten, sammelten die Adligen, die man vielleicht als fruehe Freimaurer betrachten kann, unter der Fuehrung A.'s ein Heer, um ihrem Bruder wieder zu seinem Eigentum zu verhelfen. Dies misslang, und die Geheimgesellschaft loeste sich daraufhin auf. 1509 kam A. nach Dôle, wo er Lehrer an der dortigen Universitaet wurde. Seine Vorliebe fuer die juedische Kabbalah rief die Kirche auf den Plan, die dies fuer eine gefaehrliche Ketzerei hielt. Er ging nach Genf, doch die Anfeindungen liessen nicht nach. Daraufhin ging er nach England und kehrte schliesslich wieder nach Koeln zurueck, wo er Vorlesungen hielt. 1515 folgte er Kaiser Maximilian und seinem Heer nach Italien, wo er zum Ritter geschlagen wurde. A. war Mitglied des Konzils von Pisa und hielt dann spaeter in Turin und Pavia Vorlesungen ueber Hermes Trismegistos. 1518 wurde er Syndikus, Advokat und Redner der Stadt Metz. Nach einem Streit mit dem Inquisitor Savini - A. rettete eine Frau, die der Hexerei angeklagt war - gab er zwei Jahre spaeter diesen Posten wieder auf. In den nachfolgenden Jahren hielt er Vorlesungen in Koeln, Genf und in Freiburg in der Schweiz. Waehrend dieser Zeit praktizierte er auch als Arzt. 1524 wurde er zum Hausarzt der Herzogin Luise von Savoyen, der Mutter des Koenigs. Es kam zum Streit mit ihr, da er sich weigerte, fuer sie als Astrologe zu arbeiten, daraufhin verlor er seine Anstellung und Pension. In den nachfolgenden Jahren war er fuer den Koenig von England, Heinrich den VIII., den Kanzler des deutschen Kaisers, einen italienischen Marchese und fuer Margarete von oesterreich, die Statthalterin der Niederlande taetig. Letztere ernannte ihn zum Historiographen (Geschichtsschreiber). Waehrend dieser Zeit erschien sein beruehmtes Werk ueber die Eitelkeit und Unsicherheit der Wissenschaften in lateinischer Sprache. In ihm schildert er seine These, dass alles menschliche Denken und Handeln eitel sei. Das Buch wurde zu einem Skandal, und A. wurde erneut arbeitslos. Mittellos verbrachte er ein Jahr in Bruessel im Gefaengnis. Kurz darauf erschien sein Buch De Occulta Philosophia (ueber die Okkulte Philosophie), und A. wurde der Ketzerei angeklagt. Er verliess Deutschland und starb schliesslich in Grenoble. De Occulta Philosophia hat einen grossen Einfluss auf die westliche Esoterik genommen. A. vertritt darin die These, dass der Mensch durch die Macht des Wissens Wunder bewirken koenne. Magie sei eine maechtige Gabe des Menschen, die auf dem Wissen um die geheimsten Dinge beruhe. Sie sei Philosophie und Wissenschaft in einem und schliesse Physik, Mathematik und Theologie mit ein. Um die verborgenen Eigenschaften der Dinge zu erforschen, muessten wir uns der Lehre von den Analogien (aehnlichkeiten) bedienen: aehnliches erzeugt aehnliches. Das Feuer der Opferungen auf der Erde beeinflusse das Feuer des Himmels. Das Auge eines Frosches heile einen blinden Menschen. Neben den Sympathien gaebe es auch Antipathien, so verursache der Harn eines Maulesels Unfruchtbarkeit bei Frauen - Maulesel sind Bastarde aus pferdehengst und Eselstute und fast immer unfruchtbar. A. war der erste, der die esoterischen Lehren der Juden und des griechisch-roemischen Kulturkreises systematisch aufarbeitete. Fuer ihn bestand der Kosmos aus drei Welten. Fuer jede dieser Welten gibt es eine eigene Magie, die physische, die astrale und die religioese. Die Gesamtausgabe der magischen Werke von A. erschien im Jahre 1855 in deutscher Sprache. |
|
![]() |
|
| Das Hexenlexikon wird untersützt von: weisse-hexe.de - hexen-rezepte.de |