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Hexenlexikon R

Rasputin, Grigorij Jefimowitsch

(10.01.1869 - 16./17.12.1916 ) Moench, Wunderheiler
* 10. Jaenner 1869 in Prokrowskoje bei Tjumen (Sibirien)
† 16./17.Dezember 1916 in St. Petersburg

Schon in seiner Jugend deutete alles darauf hin, dass er nicht nur das Landleben liebte, sondern auch das ungezwungene Leben und die Frauen. Mit zwanzig Jahren heiratete er Praskowia Feodorowna Dubrowina, ein Maedchen aus seinem Dorf und zeugte mit ihr vier Kinder. Um das Jahr 1900 schloss er sich den flagellantischen Chlysten, einer haeretischen religioesen Sekte, an und lebte mit ihnen in einer moenchsaehnlichen Gemeinschaft, die allerdings wenig mit herkoemmlichen ordensbruederlichen Vorstellungen zu tun hatte. Die vorgeblichen Geissler und Asketen hatten sich vielmehr die Lebensmaxime zurechtgelegt, nach der der Mensch zuerst suendigen muesse, um spaeter von diesen Suenden erloest werden zu koennen. Aus diesem Grunde praktizierten sie eine Vielzahl bizarrer Gebraeuche und Riten vorwiegend sexuellen Inhalts, die Rasputin beherzigte, denn er wurde wegen seiner Praktiken und der Unruhe, die er in das Eheleben der einfachen Bauern brachte, aus seinem Heimatdorf verstossen.

Um das Jahr 1905 liess sich Rasputin in St. Petersburg nieder und eroeffnete in seiner Mietwohnung eine Art aerztliches Sprechzimmer. Sein Patientenkreis bestand vorwiegend aus Frauen juengeren Alters aller Bildungs- und Gesellschaftskreise. Bei den Konsultationen versammelten sich die Damen im Esszimmer um den Tisch, und warteten auf eine Einladung in Rasputins Schlafzimmer, das er das Allerheiligste nannte. Je nach Lust und Laune liess er dann eine oder mehrere Patientinnen zu sich kommen, wo er sie in seine sexuellen Praktiken einfuehrte, mit ihnen scherzte, trank, tanzte und wilde Lieder sang. Rasch gingen die unglaublichsten Geruechte ueber die Wunderkraefte des angeblichen Heilers um, die Scharen Hilfesuchender zu ihm fuehrten. Bald gehoerte es zum guten Ruf einer Frau, die Aufmerksamkeit des Wunderheilers erregt zu haben.
Ernsthafte Berichte bezeugen, dass es auch Ehemaenner gab, die damit prahlten, dass ihre Frau eine der Auserwaehlten gewesen sei, die dem unglaublichen Rasputin gehoert habe.
Die wundersamen Eigenschaften Rasputins blieben auch dem Hofe des Zaren in St. Petersburg nicht verborgen. Eines Tages wurde Rasputin zu Zar Nikolaus II. Alexandrowitsch (1868-1918) gerufen. Sein Sohn Alexis litt unter Haemophilie (Bluterkrankheit), und Rasputin gelang es tatsaechlich, das Leiden des jungen Thronfolgers zu lindern.
Dies brachte ihm die uneingeschraenkte Gunst der Zarin Alexandra und die Bewunderung des Zaren ein. Rasputin nutzte die Protektion des Zarenhofes und verschaffte sich eine einflussreiche Stellung. Er vermied es allerdings, am Hofe zu leben und schockierte weiterhin die Bewohner von St. Petersburg mit seinen wilden Ausschweifungen.

Rasputins Einfluss auf die Zarenfamilie und sein Lebenswandel riefen vor allem in Kreisen konservativer Adliger Bestuerzung hervor. Er wurde als Ursache der Kriegsniederlage gegen Japan 1904/1905, der Revolution 1905 und den sich abzeichnenden russischen Zusammenbruch im 1. Weltkrieg angesehen. Erst nachdem mehrere Attentatsversuche fehlgeschlagen waren, gelang es einer Handvoll Verschwoerer, ihn in eine Falle zu locken und zu ermorden. Dabei war Rasputins Tod genauso ungewoehnlich, wie sein Leben:
Die Verschwoerer waren aufgrund der politischen Entwicklung in Zugzwang geraten. Mit Hilfe von zwei Frauen, von denen er sich ein erotisches Abenteuer versprach, ueberfielen sie ihn in der Nacht zum 17. Dezember 1916 im Keller seines Hauses, wo die Verschwoerer, Purischkewitsch und Jussupow auf ihn schossen, ihn aber verfehlten bzw. nur schwer verletzten. Auch die weiteren Schuesse des Grossfuersten Dimitrij, einem Neffen des Zaren, verletzten ihn immer noch nicht toedlich. Daraufhin fesselten die Verschwoerer Rasputin, fuhren ihn auf eine Bruecke ueber die Newa und warfen ihn schliesslich in die eisigen Fluten, wo er dann ertrank.
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