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Tantra

Indisches Sanskritwort, das Kern, inneres Wesen oder Essenz bedeutet. Tantra ist eine religioese Richtung, die es sowohl im Hinduismus als auch im Buddhismus (Buddha) gibt.
Der Anfang der tantrischen Bewegung wird gemeinhin auf das 6. Jahrhundert n. Chr. festgelegt. Die geistigen und koerperlichen Energien (Kundalini) sollen durch Meditation und Rituale aktiviert werden. die Rituale selbst wurden urspruenglich dem Schueler direkt von seinem Lehrer mitgeteilt. Beim Tantra wird der ganze Mensch gefordert, d. h., sein Koerper ist mittels magischer Gesten (Mudras) an dem Ritual oder der Meditation beteiligt. Seine Sprache wird durch rituelle Formeln (Mantras) miteinbezogen, und sein Geist hat durch Meditation ueber bestimmte Bilder (Mandalas und YantTas) ebenfalls Anteil am richtigen Zustandekommen der uebung. Sehr wichtig ist beim Tantra auch Jas bildliche Vorstellen (Imagination) bestimmter goettlicher Begriffe, mit Jenen man sich dann auch identifiziert. Da diese Bilder oft sexueller Natur sind, wird der Tantrismus oft zur sogenannten Sexualmagie gerechnet. Die wichtigsten Begriffe im Tantrismus sind Shiva und Shakti. Shiva steht hier fuer die maennliche Energie und Shakti fuer die weibliche. Diese beiden Kraefte sollen vereint werden, um so die Trennung in Mann - Frau, Subjekt - Objekt zu ueberwinden und so zu einer Art mystischer Einheit zu kommen. Diese Vereinigung kann sowohl mittels Meditation im Koerper des uebenden geschehen als auch durch Rituale an denen Mann und Frau beteiligt sind und deren Hoehepunkt Selbstfindung ist. Da die indische Gesellschaft in der Regel recht puritanisch ist, gehoert zu einem tantrischen Ritual auch immer das Brechen von religioesen und gesellschaftlichen Tabus. So werden z. B. Speisen zu sich genommen, die verboten sind, oder es wird Alkohol getrunken, auf dessen Konsum ein glaeubiger Brahmane (Kaste) verzichten muss. In Indien ist Tantra eingebettet in die buddhistische oder hinduistische Religion und hat somit einen ganz anderen Stellenwert als die Form von Tantra, die heute im Westen propagiert wird. Hier wird sie oft als eine Form der Sexualtherapie verkauft, was mit Tantra im eigentlichen Sinne nichts zu tun hat. Auch Magier wie Aleister Crowley entwickelten bereits recht frueh Interesse an Tantra, und magische Orden wie der Ordo Templi Orientis nehmen fuer sich in Anspruch, eine bestimmte Form des Tantra zu lehren.
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